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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 67

1898 -
— 67 — b. Die Kriege Frankreichs gegen das Ausland. Ziel: Wie haben sich die Nachbarvölker zu dem furchtbaren Treiben in Frankreich verhalten? I. und Ii. Zuerst haben sie sich wohl gefreut, daß die schlechten Zustände beseitigt wurden (Ausführung), als aber Grausamkeit auf Grausamkeit gemeldet wurde, als man sah, wie die Schlechtigkeit triumphierte und belohnt, alles Edle und Gute aber unterdrückt und bestraft wurde, da haben nur noch die Schlechten, die sich der Ungerechtigkeit freuen, an dem Wüten in Frankreich Gefallen gefunden, wer aber noch einen Funken von Menschen- und Gottesliebe in sich fühlte, wandte sich voll Ekel und Abscheu von solchem Treiben ab. Wir haben sogar schon von einem Krieg gehört. — Zum Schutze Ludwigs Xvi. war 1792 ein preußisches Heer in Frankreich eingerückt, war aber unverrichteter Sache wieder zurückgekehrt. Bald darauf verbündeten sich aber fast alle Staaten Europas gegen Frankreich. — Als Ludwig Xvi. getötet wurde. Der Kriegsschauplatz: von der Nordsee bis nach Italien und zur See (England). Zuerst siegten die Verbündeten, bald aber wandte sich das Kriegsglück. — Die Verbündeten werden nicht einig gewesen, die Franzosen werden alle Kraft angestrengt haben. Dazu kam, daß in der französischen Armee sich große Talente ausbildeten. Der Name des bedeutendsten Generals ist euch bekannt. (Sein Neffe wurde 1870 besiegt und abgesetzt.) — Napoleon Bonaparte. Er besiegte die Verbündeten. Nur England war nach wie vor siegreich. — England hatte die größte Seemacht und konnte zu Land nicht angegriffen werden. Um Frankreich für die von den Engländern eroberten französischen Kolonien zu entschädigen, unternahm nun Napoleon auf Befehl des Direktoriums einen Zug nach Ägypten. — Fahrt. Die Engländer werden Jagd auf die französische Flotte machen. Aber das Glück war den Franzosen hold. — Sie kamen nach Ägypten und eroberten das Land. Zusammenfassung: Fast ganz Europa verbünbet sich gegen Frankreich. Napoleons Zug nach Ägypten. Unterbessen siegten aber die Verbünbeten in Europa über die Franzosen und in Frankreich ging alles brünier und drüber. Die Gesetze würden nicht geachtet, Räuberbanben durchzogen das Land. — Das Direktorium regierte schlecht. Den Direktoren fehlte die Einsicht und Energie. Napoleon erfuhr das alles in Ägypten und beschloß, nach Frankreich zurückzukehren. Das Heer ließ er in Ägypten, — um es zu behaupten. Er landete glücklich in Frankreich und wurde vom französischen Volke

2. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 106

1898 -
— 106 — Fürsten in ihre Länder (Hessen-Kassel, Braunschweig und auch Oldenburg); Auflösung des Rheinbundes, dessen Glieder dem Bunde gegen Napoleon beitraten. Diese Ergebnisse werden im System nachgetragen. Zweite Einheit-Wapoleon und Wußland. Unter den Fragen, die jetzt Beantwortung verlangen, wird als Nächstliegende ausgewählt: (Ziel:) Wie kam es, daß Rußland (und Schweden) an dem Kampfe gegen Napoleon teilnahm? I. Der Kaiser von Rußland war doch seit dem Tilsiter Frieden (1807), bestrickt von Napoleons Liebenswürdigkeit, ein treuer Verbündeter Frankreichs! Vielleicht hat die Herrschsucht des französischen Kaisers einen Bruch herbeigeführt; vielleicht wollte er auch noch Rußland sich unterthänig machen. Ila. Die direkte Ursache war die Kontinentalsperre. — Der Kaiser von Rußland wird ihre Durchführung als eine Schädigung seiner Unterthanen erkannt haben; die Russen brauchten doch die englischen Kolonialwaren. Ja, er ließ zu, daß diese Waren durch amerikanische Schiffe nach Rußland gebracht würden. — Napoleon wird verlangt haben, daß dies nicht geschehe. Er verlangte von Alexander, er solle die amerikanischen Schiffe wegnehmen. — Alexander that es nicht, und das sah Napoleon als eine Beleidigung an. Er nahm nun auch keine Rücksicht auf den russischen Kaiser und beraubte dessen Onkel, den Herzog von Oldenburg, seines Landes. — Das war eine schwere Beleidigung des Kaisers von Rußland. — Was wollte aber Napoleon mit Oldenburg? werden die Schüler fragen. Napoleon verleibte damals gerade die ganze südliche Nordseeküste Frankreich ein, — um die Durchführung der Kontinentalsperre besser überwachen zu können; also Nordwest-Deutschland und Holland. — Aber in Holland war doch sein Bruder Ludwig König! werfen die Schüler ein. Ludwig hatte abgedankt, — weil er den Ruin Hollands, dessen Wohlstand auf dem Handel beruht, und das infolgedessen durch die Kontinentalsperre vernichtet werden mußte, nicht mit ansehen wollte. Zusammenfassung: Ursache des Bruches zwischen Napoleon und Alexander I. Was wird nun geschehen? — Alexander wird wohl kaum den Krieg begonnen haben, wohl aber Napoleon.

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 20

1898 -
20 — Zusammenfassung. Überschrift: Der Raub Straßburg s. Aber der große König (die Franzosen sagen „Ludwig der Große") war noch nicht zufrieden. Er wollte auch die Pfalz in seinen Besitz bringen. — Lage dieses Landes (die jetzige bayrische Rheinpfalz und das nördliche Baden mit Heidelberg). Der Bruder Ludwigs des Xiv., der Herzog Philipp von Orleans, war mit der Schwester des Kurfürsten von der Pfalz verheiratet. Als dieser kinderlos starb, erhob Ludwig für seinen Bruder Ansprüche auf die Pfalz, obgleich die Prinzessin bei der Heirat auf alle Ansprüche verzichtet hatte. — „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus." Da seine Ansprüche von Kaiser und Reich nicht anerkannt wurden, so unternahm er einen Krieg gegen Deutschland. Dabei hoffte er noch andere Wünsche befriedigen zu können, z. B. daß ihm die im Elsaß gemachte Beute von Kaiser und Reich ausdrücklich abgetreten würde. Er glaubte, die Deutschen würden durch einen plötzlichen Einfall in die unvorbereiteten Grenzländer eingeschüchtert und würden dann alle seine Wünsche erfüllen. — Ariedensbruch Ludwigs Xiv. Seine aerinaschäkiae Meinung über die Deutschen. Aber Ludwig Xiv. bedachte nicht, daß das Selbstgefühl der Deutschen sich gehoben hatte. — Durch die Siege der Brandenburger über die Schweden, z. B. bei Fehrbellin und durch andere Siege, die in den letzten sieben Jahren, feit der Eroberung Straßburgs erfochten worden waren (und von denen ihr später erfahren sollt). Die Franzosen drangen zunächst siegreich (in der Pfalz, nach Mainz, Franken, Schwaben) vor, aber diesmal beschloß der Kaiser, den Franzosen entgegenzutreten, obgleich er damals auch einen Krieg gegen die Türken führte, und auch der Reichstag beschloß den Krieg. Was wird nun geschehen? — Von allen Seiten kommen die deutschen Truppen gegen die Franzosen: Österreicher, Bayern, Sachsen. Aber der große Kurfürst war ja mit Ludwig Xiv. verbündet? In den letzten Jahren seines Lebens hatte der große Kurfürst sich wieder mit dem Kaiser verbündet, auch war er kurz vor Beginn dieses Krieges gestorben, und sein Sohn, der neue Kurfürst, war ein entschiedener Gegner Ludwigs Xiv. — Es werden also diesmal, wie schon vor der Schlacht bei Fehrbellin, auch die Brandenburger gegen die Franzosen marschieren. Ja, und vor den vereinten deutschen Truppen mußten die Franzosen sich zurückziehen. Da ließ Ludwig Xiv., auf Anraten seines Kriegsministers Louvois, die Pfalz verwüsten. Warum wohl? — Weil er dies Land nicht behaupten konnte, sollten es auch die Deutschen nicht besitzen. Ja, es sollte dort eine Wüste entstehen, damit die deutschen Truppen in jenen Gegenden sich nicht festsetzen könnten (in den befestigten Städten) und keine Nahrungsmittel vorfänden (auf dem Lande). Ihr sollt darüber ein Lefestück lesen. „Die Verwüstung der Pfalz" wird gelesen.

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 201

1898 -
Wilhelms I. Ende; Friedrich Iii.; Milhelms Ii. Anfang. Ziel: Wie es dem deutschen Reiche seither ergangen ist. I. Das Bekannte wird zusammengestellt: Der deutschen Negierung — Wilhelm I., Friedrich Iii. und Wilhelm Ii., ist es über ein Vierteljahrhundert hindurch gelungen, den Frieden zu wahren; der Dreibund. Deutschland hat Weltstellung erlangt; Kolonien. Seine Verfassung, einheitliche Einrichtung, die Versicherungen. Dann erzählen die Schüler, was sie von den letzten Regierungsjahren Wilhelms I., von Friedrich Iii. (dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm) und von Wilhelm Ii. wissen. Ila. Ob wohl die Franzosen ihre Niederlagen und Verluste ver- gessen haben? — Nein; Revanchegedanken, Rüstungen. Darum darf sich auch Deutschland nicht auf seine Bundesgenossen verlassen, — es muß in den Rüstungen mindestens gleichen Schritt halten. Darum stete Vermehrung des Heeres. Den Frieden aber jenseits der Meere, sein Ansehen dort, seine Weltstellung kann es nur wahren, die Deutschen über dem Ocean nur schützen, — wenn es eine starke Flotte hat. Darum Vermehrung der schiffe. Zusammenstelluug der Kolonien; Reichsbeamte; Postdampferlinien. Gruudsteiulegung zu dem Nord-Osteekanal. Zusammenfassung: Sorge unserer Kaiser um Deutschlands Macht. Wie wohl Wilhelm I. dazu gekommen ist, die Versicherungsgesetze ms Leben zu rufen? — Aus Sorge für die Arbeiter. Es lag noch eine besondere Veranlassung vor. Am 11. Mai und daun noch einmal am 2. Juni des Jahres 1878 war am hellen lichten Tag in Berlin unter den Linden auf den Kaiser, der in seinem Wagen ^aß, geschossen worden. — Die ungeheure Aufregung; Gefangennahme der Verbrecher, die fast vom Volke getötet worden wären. (Der eine

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 71

1898 -
— 71 — 1. Die französische Revolution. Ursachen: innere: die öffentlichen Zustände stehen zu den herrschenden Ansichten in schroffem Gegensatz, und die Scheu vor einer Revolution ist geschwunden; äußere: die Staatsschuld.*) Ansang: 1789 Berufung des Ständereichstags. Die Abgeordneten des dritten Standes erklären sich zur Nationalversammlung und wollen nicht eher auseinandergehen, als bis eine neue Verfassung fertig ist. Fortgang: Zerstörung der Bastille und der adligen Schlösser. Übersiedelung des Königs und der Nationalversammlung nach Paris. Emigranten. Flucht des Königs. Verfassung (Scheinkönigtum). Jakobiner. Erstürmung der Tuilerien. Gefangennahme des Königs. Schreckensherrschaft: Die Septembermorde Der Konvent. Republik. 1793 Ermordung des Königs. Bürgerkriege. Auswärtige Kriege. Massenmord durch die Guillotine und andere Mittel. Marat wird ermordet. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Neue Zeitrechnung. Abschaffung des Christentums. Danton wird durch Robespierre vernichtet; Robespierre, Saint-Just u. a. durch den Konvent. Das Direktorium: Fortsetzung der auswärtigen Kriege. Die Franzosen siegen. Napoleon Bonaparte. Wegnahme von Kolonien durch die siegreichen Engländer. Ägypten. Staatsstreich. Konsulat: 1800 Marengo. Herstellung der Ordnung in Frankreich. 1804 Napoleon wird Kaiser der Franzosen. 2. Die Pflichten der Unterthanen gegen die Obrigkeit — die der Obrigkeit gegen die Unterthanen (f. Iv. des Bauernkriegs). 3. „Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter; aber wer fest auf dem Sinne beharret, der bildet die Welt sich." In bewegten Zeiten siegt der zielbewußte Wille. 4. Wenn der Stein aus der Hand ist, ist er des Teufels. „Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann sich kein Gebild gestalten; wenn sich die Völker selbst befrei'n, da kann die Wohlfahrt nicht gedeih'n." *) Das folgende ist zur Vervollständigung der systematischen Übersicht hinzugefügt.

6. Real-Buch für Volksschulen - S. 151

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
151 erhalten hatte, floh er voll Ingrimm nach Schweden, ermunterte die Regierune dieses Landes zu einem Kriege gegen Dänemark und liess sich überhaupt zu vielen Schändlichkeiten gegen sein Vaterland verleiten. Däne- mark verlangte Ülfeidt’s Auslieferung; da aber Schwe- den diesen beschützte, so zog eine dänische Armee in schwedische Lande. Sobald der schwedische König, der mit den Polen m einem Kriege verwickelt war, Nach- richt davon erhielt, schlois er Friede mit den Polen, eroberte sein früher verlornes Herzogthum Bremen wie- der, nahm Holstein, Schleswig und Jütland ein, ging über den zugefrornen Belt, nahm Kühnen, Langeland, Laaland und Falster in Besitz und landete auf Seeland. Ein kurzer Friede unterbrach den Krieg; doch die Schweden erneuerten bald wieder den Angriff, und Kopenhagen selbst kam durch eine sechsmonatliche Be- lagerung in die gefährlichste Lage. Allein wegen der tapferen Vertheidigung des Königs und der Einwohner, wie wegen der Hülfe einer holländischen Flotte, musste der schwedische König die Belagerung aufgeben, und es ward ein zweiter Friede zu Kopenhagen zum Nach- theil Dänemarks geschlossen. Die Noth des Landes war gross. Es ward zur Abheilung derselben 1660 ein Reichs- tag ausgeschrieben, und als man sich auf demselben nicht über die Mittel zur Absteifung der Noth ver- einigen konnte, stand man dem Könige die Alleinherr- schaft zu, damit er durch Uneingeschränktheit, die sonst durch die Macht des Adels nicht Statt gefunden hatte, das Land kräftiger regieren konnte. Durch das Königs- gesetz ward die Art und Ordnung der Erbfolge in den dänischen Landen bestimmt und festgesetzt, dass der König der augsburgischen Confession zugethan sein, keine Länder vom Reiche trennen, übrigens aber un- umschränkt regieren sollte. Friedrich 111. starb nach einer ruhmwürdigen Regierung in seinem 6lsten Le- bensjahre und überliess die souveraine Regierung sei- nem menschenfreundlichen, freigebigen, milden und gerechten Sohne Christian V. 16. Christian V. regierte von 1670 bis 1699. Er war der erste dänische König, welcher durch das Erbfolgerecht zur Regierung gelangte. Ein sehr wich- tiger Staatsmann unter Christian V. war Peter Sehn-

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 154

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
154 vollbrachter Reise stieg Struensee zu den höchsten Wür- den des Reichs, ward Graf und geheimer Cabineis- Minister mit fast unumschränkter Macht. Allein Struen- see scheint diese Macht gemißbraucht zu haben, denn er musste ins Gefängniß wandern und sogar das Blut- gerüste besteigen. Von 1772 bis 1784 leitete Guldberg das Staatsruder mit, in welcher Zeit aber auch Frie- drich Vi., der Kronprinz war, seiner Grösse entgegen- reiste und von 1784 an den Staatsgeschäften unter Mit- wirkung des Grafen Bernstorff den Hauptantheil nahm. 1773 erhielt Dänemark von Russland, über welches da- mals Catharina Ii., Gemahlin und Nachfolgerin Peters Iii., regierte, für die Grafschaft Oldenburg und Delmenhorst den fürstlichen Antheil an Holstein und Dithmarschen. Die Leibeigenschaft ward nun völlig aufgehoben, das Finanz-, Schul- und Seewesen verbessert, die Platte vergrößert, der Sklavenhandel abgeschafft und das In- digenat- Recht, nach welchem nur Eingeborne zu Aem- tern befördert werden können, eingeführt. Im Jahre 1788 gerieth Christian Vii. in Krieg mit Schweden, der aber durch einen Waffenstillstand und durch Vermitte- lung anderer Mächte eine Zeitlang ruhete. Als aber die dänische Regierung sich weigerte, gegen Frankreich Krieg anzufangen, gerieth sie in Streit mit England, und 1801, den 2ten April, kam es zu einer mörderi- schen Schlacht, in der Kopenhagen bedroht wurde. Doch die Dänen legten in derselben einen so hohen Grad von Muth und Tapferkeit an den Tag, dass die Britten selbst einen Waffenstillstand anboten und am 20sten July desselben Jahres ein Vergleich erfolgte. Allein im Jahre 1807 erschien abermals eine grosse englische Kriegsflotte, welche Seeland umzingelte, mit 40,000 Mann auf der Insel landete und die dänische Re- gierung zur Auslieferung ihrer ganzen Kriegsflotte auf- forderte. Da man sich solcher Forderung natürlich widersetzte, so muiste Kopenhagen ein ätägiges Bom- bardement aushalten, und die schöne Flotte, etwa 70 Schiffe, wurde ein Raub der Engländer. Der schwedi- sche König zeigte sich bei diesem Vorgänge den Eng- ländern geneigt; daher wurde ihm 1808 der Krieg er- klärt. Doch im selbigen Jahre, den 13ten März, starb Christian Vh. in Rendsburg.

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 136

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
136 zerrütteten Staat wieder aufzubauen. Magdeburg stieg verr schönere aus dem Schutthaufen empor, die Kriegsmacht gewann eine andere Gestalt, und durch die aus Frankreich ausgewan- derten Protestanten wurden die öden Felder zu blühenden Flu- ren umgestaltet. Durch die Schlacht bei Fehrbellin wußte er sich bei seinen Feinden in Achtung zu sehen. Sein Nachfolger Friedrich Iii. setzte sich 1701 die Königskrone auf, da sein Vater, ob zwar mit königlichem Ansehen, nur Kurfürst gewesen war. Friedrich Iii. liebte Pracht und Wissenschaft und sorgte besonders für die Verschönerung seines Landes. Sein Nach- folger Friedrich Wilhelm war ein Muster weiser Sparsamkeit und hielt seine Unterthanen strenge zur Arbeitsamkeit an. Friedrich der Große, auch als König Friedrich I!., wußte zu benutzen, was sein Vater erspart hatte, und bewies sich in einem 7jäh- rigen Kriege gegen mehre Mächte als ein großer Held. Er starb in seinem 47sten Regierungsjahre 1787 und hinterließ einen gefüllten Schatz und ein geübtes Heer. Friedrich Wilhelm Ii. ließ sich zum Kriege gegen Frankreich bereden, doch schloß er bald Frieden. Friedrich Wilhelm Iii. glaubte es seiner Ehre schuldig zu sein, sich den Forderungen Napoleons zu widersetzen; allein er verlor sein halbes Reich. Die Lage des Königs und des Volks ward immer bedrückter. Da erschien das Jahr 1813. Preußens Heldenmuth erwachte, und seine Heere kämpften für Preußens Freiheit und Ehre. 17. England hat seinen Namen von den Angelsachsen, welche, mit den Holsteinern vereinigt, im 5ten Jahrhundert n. Chr. dies Land, nachdem sie auf Bitten der Britten die Pikten und Skoten verjagt hatten, für sich behielten. Alfred der Große, ein König Englands, trug dazu bei, daß das Land mehr Gesetzmäßigkeit erhielt. Er sorgte für Volksschulen und die Versittigung seines Volks. Im Ilten Jahrhundert kam England in die Hände eines Eroberers. Innere Unruhen beun- ruhigten lange das Land, bis die Königin Elisabeth im 16ten Jahrhundert den Grund zu Englands Macht legte. Die Nie- derlande gehörten zur Zeit der Reformation einem König Spa- niens, Philipp Ii. Dieser verfolgte seine reformirten Unterthanen auf das grausamste. Elisabeth von England leistete den Ver- folgten Beistand, und die Niederlande rissen sich los von der spanischen Herrschaft. Philipp rüstete eine starke Flotte gegen England; allein die Flotte wurde theils geschlagen, theils durch Sturm vernichtet. Spaniens Macht sank, indem England sich

9. Real-Buch für Volksschulen - S. 139

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
139 Feldherrn Wellington. Napoleon aber, der sich englischen Schiffen als Gefangener übergeben harte, ward in lebensläng: licher Haft nach St. Helena abgeführt, wo er den 5ten Mai 1821 starb. So endete das Leben eines für die Weltgeschichte merkwürdigen Mannes. Vaterlaimlsgeschichte. 1. Die ältesten uns bekannten Einwohner des Nor-; dens waren die Cimbrer und Teutonen, welche Jütland und die Herzogthümer Schleswig und Holstein bewohn- ten. Diese zogen ungefähr 100 Jahre v. Chr. aus ihrem Vaterlande, überschwemmten Deutschland, wie auch Frankreich, das damals Gallien hiess, mit zahlreichen Heeren, geriethen mit den Römern in Krieg, über- wanden diese einige Male und wurden endlich* von ihnen geschlagen. Nach ihnen bewohnten die Gothen den Norden und ein Fürst derselben, Odin, von Asien hergekommen, soll etwas Kultur mitgebracht, die Schrei- - bekunst gekannt und eine heidnische Religion unter unsern Vorfahren verbreitet haben. Von einem seiner Nachkommen, Dan Mykillati genannt, erhielt Däne- mark wahrscheinlich seinen Namen. Die Gothen durch- schwärmten Europa viele Jahre lang, drangen ins rö- mische Gebiet ein und setzten sich im 5ten Jahrhun- dert in Italien und Spanien fest. Die Angeln, welche damals im Herzogthum Schleswig, und die Sachsen, welche im Herzogthum Holstein wohnten, zogen nach Bnttannien, eroberten es, und nannten es nach ihrem Namen Angelland, woraus nachher Engelland, England geworden ist. Die Longobarden, ein anderer nordi- scher Völkerzug, errichteten im 6ten Jahrhundert ein eigenes Reich in Italien, welches die Lombardei ge- nannt wurde. Die Dänen und Norweger machten seit dem 9ten Jahrhundert unter dem Namen Normänner grosse B.aubzüge zur See, plünderten die Küsten von England, Deutschland, Holland und Frankreich und bemächtigten sich in letzterem Lande einer Provinz, welche noch jetzt die Normandie genannt wird. 2. im Anfange des 9ten Jahrhunderts führte ein König von Jütland, Gottfried, der das Dannewerk, einen

10. Abth. 2 - S. 26

1823 - Elberfeld : Büschler
2ö Kaiser Karls auswärtige Händel. genmerk auf Italien gerichtet, wo ihm schon ein Unterneh- men gelungen war; hier sollte Karls Macht gebrochen wer- den, und er suchte alte Ansprüche ans Neapel hervor, um an diesem Lande sein Glück zu versuchen. Karl dagegen stärkte sich durch ein Bündniß mit Heinrich Vii!. von Eng- land, dessen Eitelkeit Franz unvorsichtig verletzt hatte, und der Krieg, der schon im Jahre 1521 begonnen hatte, wurde nun durch Engländer und Niederländer von den Niederlan- den, an den Pyrenäen von Spanien aus, mit der größten Anstrengung der Kräfte aber in Italien geführt. Karl hatte den Nachtheil gegen sich, der immer aus sehr zerstreuten Be- sitzungen fließt, daß seine Macht sich zu sehr theilen mußte, Franz konnte dagegen von seinem Mittelpunkt aus, der die Kräfte in Einem geschlossenen Kerne vereinigte, nach der Seite hin plötzlich den Stoß richten, nach welcher er wollte. Allein darin bestand Karls große Ueberlegenheit, und spiegelte sich seine wahre Herrschergröße, daß er eine Schaar der trefflichsten Männer um sich versammelt hatte, und daß er sie mit scharfem Auge durchschaute, wen er als Feldhcrrn gegen den Feind stellen, wen als Gesand- ten die verwickelten Knoten der Staatskunst lösen, wen im Rathe als den Besonnenen und Weisen das Wort reden lassen konnte. Durch die geistigen Kräfte wird die Welt re- giert ; Karl verstand die Kunst, sie seinem Dienste zu gewin- nen. Ein tapferer französischer Heerführer, der Herzog Karl von Bourbon, war vom Könige Franz schwer gekränkt und ging zu Karl über. Dieser nahm ihn mit offnen Armen auf, und er führte nun mit dem Vicekönig von Neapel, Lan- uvy, und dem Marchese von P escara, dem ersten Kriegs- fürsten seiner Zeit, die kaiserlichen Heere in Italien; Franz dagegen verlor im I. 1524, bey dem Rückzuge seiner Trup- pen, seinen tapfersten Krieger, den Ritter Bayard, wel- cher an der Seffia durch seinen Heldenmuth zwar das rück- ziehende Heer rettete, aber selbst tödlich verwundet, starb. Der Vortheil des Krieges schien schon ganz für den Kai- ser entschieden; Mailand war wieder erobert, die Franzo- sen aus Italien vertrieben. Allein nun wollte Karl Frank- reich selbst angreifen, und ließ sein Heer in die Provence einfallen und Marseille belagern; und darüber hatte er beinahe fein Uebergewicht wieder verloren. Äon dieser Seite ist Frankreich schwer zu verwunden. Die Stadt konn- te nicht erobert werden und das Land umher war von dem Feinde selbst verwüstet, so daß Pcscara sich zum Rückzuge gezwungen sah. Nur seine Meisterschaft als Kriegsführer rettete das Heer auf dem beschwerlichen Wege; denn der
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